Nagelpilzbehandlung
Nagelpilz ist unangenehm. Die Nägel sehen nicht nur unschön aus, die Krankheit kann zudem Schmerzen verursachen und dadurch das Gehen beeinträchtigen. Der Nagelpilz, auch Onychomykose genannt, ist eine Infektion der Zehennägel oder auch Fingernägel. Diese Infektion wird meist von Fadenpilzen hervorgerufen. In seltenen Fällen sind Hefe- oder Schimmelpilze die Ursache. Fadenpilze fühlen sich an der Körperoberfläche besonders wohl, denn in Haut, Haaren und Nägeln finden sie das Keratin, von dem sie sich ernähren. Darüber hinaus mögen Fadenpilze Feuchtigkeit und Wärme, weshalb sie Zehenzwischenräume, Leistenbeugen, Hautfalten und Achseln bevorzugen.
Was sind die Ursachen für Nagelpilz?
Für Nagelpilz gibt es viele Ursachen. In öffentlichen Bäder, Saunen, Fitnessstudios oder Duschen und Umkleidekabinen ist die Ansteckungsgefahr am größten, denn hier laufen viele Menschen barfuß. Übertragen werden die Pilze über den Kontakt mit Erregern, die sich zum Beispiel in Hautschuppen befinden. In diesen Schuppen können die Pilze Tage oder sogar Wochen und Monate überdauern.
Auch enge drückende Schuhe begünstigen die Entstehung von Fußpilz. Häufig entsteht der Nagelpilz auch durch eine Fußpilzerkrankung, die sich auf die Nägel ausweitet. Aber auch eine direkte Infektion der Nägel ist möglich. Dann bilden sich kleine Hohlräume unter den Nägeln, in die sich der Nagelpilz festsetzt. Die Entstehung von Nagelpilz wird durch eine geschwächte Immunabwehr begünstigt, die häufig mit Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes einhergeht. Auch Sportler sind häufig betroffen, da sich der Pilz im feuchtwarmen Klima von Sportschuhen, Schwimmbädern und Umkleiden wohlfühlt und zudem leicht übertragen wird.
Wie erkennt man Nagelpilz? Welche Symptome treten auf?
Die ersten Anzeichen von Nagelpilz sind schwer zu erkennen und werden deshalb von den Betroffenen kaum wahrgenommen. Anfangs zeigen sich die Symptome nur an den Nagelrändern mit leichten Verfärbungen. Erst wenn sich die Infektion ausbreitet, sind auch weiße, gelbliche oder bräunliche Verfärbungen in der Nagelplatte zu sehen. Die Nägel verdicken sich und verlieren ihren Glanz.

Die klassische Nagelpilzbehandlung in der Podologiepraxis
Mit einer Nagelpilzbehandlung lässt sich Nagelpilz gut behandeln. Eine Nagelpilztherapie sieht folgendermaßen aus:
- Vorsichtig tragen wir das erkrankte Nagelmaterial mit rotierenden, diamantbelegten Feilen ab. Durch das Abschleifen können wir Hohlräume in den Nägeln erreichen, in denen sich der Pilz festgesetzt hat.
- Das Abtragen der Nägel wird so lange wiederholt, bis kein erkranktes Nagelmaterial mehr nachwächst.
- Zur weiteren Nagelpilzbehandlung werden pilzabtötende Cremes oder Lacke entsprechend der Gebrauchsanweisung aufgetragen. Nach dem Abschleifen können diese Wirkstoffcremes oder medizinischen Nagellacke dann genau dort wirken, wo sie auch hingehören. Der Wirkstoff muss nicht erst durch die erkrankte Nagelplatte dringen.
Die Behandlungsdauer bei Nagelpilz richtet sich auch nach dem Wachstum des Nagels. Dieser muss einmal vollständig gesund herauswachsen. Erst dann sollte die Wirkstoffcreme oder der Lack zur Nagelpilzbehandlung abgesetzt werden.
Mit Klick auf das Bild werden Sie auf das Video auf vimeo.com weitergeleitet.
Die schonende Laserbehandlung bei Nagelpilz
Bei der Laserbehandlung werden die Pilzsporen im Nagel mittels Laser zerstört. Die Laserimpulse werden auf Nagelplatte und Nagelbett gegeben und erreichen so die infizierten Stellen. Der Nagel selbst und das umliegende Gewebe werden dabei nicht geschädigt. Ein vorheriges Abtragen der Nagelplatte erhöht die Wirksamkeit der schmerzfreien Laserbehandlung. Durch die Hitze, die die Nagelplatte durchdringt, wird der Pilz abgetötet.
Die Dauer der gesamten Laserbehandlung und die Anzahl der Sitzungen sind individuell je nach Krankheitsverlauf unterschiedlich.
Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Die Kosten für die Behandlung werden von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen, es gibt jedoch private Kassen, die sich beteiligen.
Mit Klick auf das Bild werden Sie auf das Video auf vimeo.com weitergeleitet.
Lacke, Cremes oder Tabletten gegen Nagelpilz
Wer unter Nagelpilz leidet, muss unter Umständen viel Zeit und Geduld aufbringen, um ihn wieder loszuwerden. So kann die ausschließliche Behandlung mit rezeptfreien farblosen Lacken oder Cremes sehr lange dauern. Auch die Einnahme von rezeptpflichtigen Tabletten, die der Arzt zur Therapie verschreibt, muss meist über mehrere Wochen und Monate erfolgen. Sie wirken deutlich besser als eine Behandlung mit Lacken oder Cremes, weisen jedoch auch mehr Nebenwirkungen auf. Die Tabletten hemmen dabei das Wachstum der Pilze oder töten sie ab. So können jedoch, je nach Wirkstoff, Schwindel, Magen- und Darmprobleme oder Hautausschläge auslösen. Auch Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen können vorkommen. Für Menschen mit Erkrankungen können einige Nagelpilztabletten tabu sein, ebenso für Frauen, die schwanger sind oder stillen.
Vorsicht bei Hausmitteln!
Natürlich gibt es auch das eine oder andere Hausmittel, welches bei Nagelpilz angewendet wird. Allerdings ist die Wirkung von Hausmitteln nicht wissenschaftlich erwiesen. Ein Hausmittel reicht in der Regel nicht aus, um Nagelpilz zu bekämpfen: All diese Mittel sind zu schwach, um etwas gegen die Pilze, die tief im und unter dem Nagel sitzen, auszurichten. Sie wirken, wenn überhaupt, nur oberflächlich.
Ganz im Gegenteil, bei der Anwendung von Hausmitteln ist sogar Vorsicht geboten, denn der Pilz kann sich ungehindert weiter ausbreiten und die Beschwerden können sich verstärken. Außerdem kann die Anwendung von Hausmitteln zu Allergien, Reizungen und Entzündungen führen. Zu den bekannten Hausmitteln zählen zum Beispiel Teebaumöl und Essig, die als entzündungshemmend gelten und gern als natürliches Präparat genutzt werden. Aber auch Alkohol, Zahnpaste, Kräuter, ätherische Öle und sogar Backpulver werden empfohlen. Selbst Eigenurin soll gegen Nagelpilz helfen. Die Harnsäure wirkt auch tatsächlich gegen den Pilz, allerdings ist diese nur so schwach im Urin enthalten, dass sie höchstens im Anfangsstadium wirken kann.
Wie kann man Nagelpilz vorbeugen?
Damit erst gar kein Nagelpilz entsteht, sollte man folgende Tipps beachten.
- Auf öffentlichen Flächen nicht barfuß laufen. Hat sich Nagelpilz bereits in der Familie ausgebreitet, ist besondere Vorsicht geboten: Also zu Hause mindestens Socken tragen und beim Duschen unbedingt eigene Badeschuhe! Und bitte keine Badematten auslegen!
- Füße täglich mit milder Seife waschen und gut abtrocknen. Vor allem die Zehenzwischenräume müssen sorgfältig trockengerieben werden. Bevor man Strümpfe und Schuhe anzieht, die Füße an der Luft nachtrocknen lassen.
- Niemals zu kleine Schuhe und so oft wie möglich luftige Schuhe tragen, um ein feuchtes Klima im Schuh zu vermeiden. Schuhe aus atmungsaktivem Material, wie Stoff und Leder bevorzugen. Mit zusätzlichen Hilfsmitteln, wie Fußpuder oder schweißaufnehmenden Einlegesohlen aus Frottee kann man für ein gutes Schuhklima sorgen.
- In der Sauna, im Schwimmbad und im Hotel immer eigene (Bade-)schuhe tragen und die Füße und Zehenzwischenräume nach dem Bad gut trocknen.

Zusätzliche Tipps, die die Nagelpilzbehandlung unterstützen
Mit einer zuckerlosen Ernährung wird die körpereigene Abwehr gefördert und dem Nagelpilz der Nährboden entzogen. Wer sich zudem gesund und ausgewogen ernährt, stärkt sein Immunsystem und der Nagelpilz hat es schwerer, sich ungehindert zu verbreiten.
Eine gründliche Hygiene ist da A und O, um einen erneuten Nagelpilzbefall auszuschließen. Die Behandlung ist erst abgeschlossen, wenn der gesunde Nagel vollständig nachgewachsen ist. Vor allem bei Fußnägeln kann das leider eine ganze Weile dauern. Socken und Handtücher sollten daher bei 60 Grad, besser noch bei 90 Grad gewaschen werden, denn die Pilze können auf Textilien und auch in Schuhen überleben. Auch Badezimmerteppiche gehören regelmäßig in die Waschmaschine. Fliesen und Duschwannen können mit einem Desinfektionsmittel behandelt werden.